Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

August Franz Anton Schroll



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 01.05.1889
Geburtsort: Laer | Bochum
Ermordet am: 30.01.1941
Beisetzungsort: ⟩  Begräbnisstätte und Erinnerungsort auf dem Friedhof Altglienicke

Ein Schriftzug auf der Glaswand der Erinnerungen erinnert an

Schriftzug August Schroll

Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: August Franz Anton Schroll wurde am 1. Mai 1889 in Laer im Kreis Bochum, heute Bochum-Laer, im Ruhrgebiet geboren und katholisch getauft. Er wohnte zunächst in Herne-Börnig im Ruhrgebiet und zuletzt in
⟩ Herne, Mittelstraße 18.

Seiner Ehe entstammen fünf Kinder, sie wurde aber später geschieden. Von Beruf war er zunächst Büroangestellter und dann Nachtwächter.

Die Kriminalpolizei lieferte ihn am 20. Juni 1939 wegen Vergehens gegen §175 in das Gerichtsgefängnis Recklinghausen zur Untersuchungshaft ein. Hier beschrieb man ihn wie folgt: 1,66 m groß, schlanke Gestalt, Stutzbart, graue Augen und rotblondes Haar. Seine Kinder waren derzeit sechs bis 18 Jahre alt. Er hatte eine Gefängnisstrafe und zwei Geldstrafen als Vorstrafen. Am 19. August 1939 verlegte man ihn für das Landgericht Bochum in das Untersuchungsgefängnis Bochum. Möglicherweise ist er dort nun zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Am 14. November 1940 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo ihn die SS als "§175-Berufsverbrecher" einstufte und er die Häftlingsnummer 34.142 erhielt.

August Schroll wurde am 30. Januar 1941 im Alter von 51 Jahren im KZ Sachsenhausen, im Isolierungsblock, ermordet. Angeblich starb er um 22:00 Uhr an "Herz- und Kreislaufschwäche".

Seine Leiche wurde am 07.02.1941 eingeäschert, die Urne mit der Nummer 1061 wurde auf dem ⟩  Städt. Friedhof, Berlin-Altglienicke, Schönefelder Chaussse 100, im Urnen-Sammelgrab, Abteilung U1/U2 791, Grabstelle 781 vergraben.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (März 2018).
Quellen:
• KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩  Totenbuch
• Arolsen Archives, Sterbebucheintragung des Konzentrationslagers Sachsenhausen ⟩  Signatur 10010439
• Arolsen Archives, Namenliste über Ausländer, die auf dem Friedhof Berlin-Altglienicke (Johannisthal) beerdigt wurden, 02.04.40-25.06.41, Nachkriegsaufstellung ⟩  Signatur 6726000
• Arolsen Archives, Karteikarten von Gefangenen des Gerichtsgefängnisses Recklinghausen, 6.10.32 - 31.1.1956 ⟩  Signatur 3550001
• Arolsen Archives, Listenmaterial Sachsenhausen Arbeitskopien Ordner 41 ⟩  Signatur 11381000045
• Arolsen Archives, Listenmaterial Sachsenhausen Arbeitskopien Ordner 1 ⟩  Signatur 1181000001