Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Fritz Robert Hentzschel



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 14.10.1900
Geburtsort: Berlin
Ermordet am: 25.09.1941
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Fritz Robert Hentzschel wurde am 14. Oktober 1900 in Berlin geboren und evangelisch getauft.1 Er wohnte auch später in Berlin und war von Beruf Malergehilfe. Er war kinderlos verheiratet gewesen; seine Frau Helene Hentzschel, geborene Boldt, war aber bereits verstorben.

1939 geriet er in eine Razzia, die eine Polizeistreife durchführte. Das Landgericht 21 in Berlin verurteilte ihn am 30. Oktober 1939 nach §175a, Ziffer 3, und nach §175 zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und acht Monaten und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für zwei Jahre. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn bereits am Tag darauf in das Zuchthaus Brandenburg-Görden und später in das Zuchthaus Sonnenburg.

Nach der Strafverbüßung entließ der Justizvollzug ihn nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn am 10. März 1941 der Kriminalpolizei Berlin aus. Die Polizei transportierte ihn etwa im April 1941 in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo ihn die SS als §175-"Berufsverbrecher" einstufte und er die Häftlingsnummer 37.507 erhielt. Dort musste er vom 11. bis zum 17. Juni 1941 in das Häftlingskrankenrevier. Am 22. oder 23. September 1941 ging er erneut dem Häftlingskrankenrevier zu. Fritz Hentzschel verstarb am 25. September 1941 um 7.00 Uhr im Alter von 40 Jahren im KZ Sachsenhausen.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen forschte, für zusätzliche Informationen. Ich danke Andreas Sternweiler, Berlin, für Informationen. Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch