Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Herbert Rusch



Häftlingsnummer 2106
KZ Ravensbrück | Männerlager
Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 09.10.1906
Geburtsort: Wismar
Ermordet am: 24.09.1942
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Herbert Rusch wurde am 9. Oktober 1906 in Wismar an der Ostsee in Mecklenburg geboren und evangelisch getauft.

Leider ist nur sehr wenig über ihn bekannt. 1939 verurteilte man ihn wohl in Hamburg wegen "Verbrechens" nach § 175 zu einer langen Zuchthausstrafe.

1940 transportierte man ihn zur Schwerstarbeit im Moor in die ⟩  Strafgefangenenlager im Emsland.

Am 22. Oktober 1940 überführte man ihn vom Emslandlager Walchum in das Emslandlager Neusustrum. Am 12. Februar 1941 befand er sich in Papenburg in Haft. In Papenburg lag die zentrale Verwaltung der Emslandlager.

An diesem Tag verlegte man ihn von Papenburg in das Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel. Rein rechnerisch sollte er seine Strafe bis zum 23. Mai 1942 verbüßen. Der Justizvollzug dürfte ihn nicht in die Freiheit entlassen, sondern der Polizei ausgeliefert haben.

Am 11. Juli 1942 transportierte die Polizei ihn in das Männerlager des KZ Ravensbrück, wo ihn die SS als §175-Häftling einstufte und er wahrscheinlich die Häftlingsnummer 2.106 erhielt.

Herbert Rusch wurde am 24. September 1942 im Alter von 35 Jahren im KZ Ravensbrück | Männerlager ermordet.
Autor: Rainer Hoffschildt (Hannover). Ich danke dem Historiker Bernhard Strebel, Hannover, für zusätzliche Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Ravensbrück. Ich danke Ulf Bollmann, Staatsarchiv Hamburg, für zusätzliche Informationen; Lothar Dönitz, Berlin, 2020.