Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Heinrich Valentin Ulmer



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 04.04.1902
Geburtsort: Burghaun | Hünfeld b. Gießen
Ermordet am: 15.07.1942
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Heinrich Valentin Ulmer wurde am 4. April 1902 in Burghaun im Kreis Hünfeld bei Gießen in Hessen geboren und evangelisch getauft.1 Der Ledige wohnte auch später in Burghaun in der Stadtstraße 15 und war von Beruf Schornsteinfeger.

Etwa im Herbst 1941 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als §175-Häftling einstufte und er die Häftlingsnummer 35.893 erhielt. Der Zeitpunkt seines Zugangs im KZ Sachsenhausen war denkbar ungünstig. Im Außenlager Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen wurden zwischen Juli und September 1942 gezielt etwa 180 bis 200 homosexuelle Häftlinge umgebracht.2

Heinrich Ulmer wurde am 15. Juli 1942 im Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen von der SS ermordet. Er wurde 40 Jahre alt. Zu seinem Tod gab die SS an, er sei um 14:45 Uhr nach einem Lungendurchschuss verblutet, den er bei einem angeblichen Fluchtversuch erhalten hätte.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Fußnoten:
1  KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Totenbuch
2 Joachim Müller in: Joachim Müller, Andreas Sternweiler, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 216 ff.
   Video von der Gedenkveranstaltung am 10.09.2017 am Gedenkort Klinkerwerk.