Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Max Pedull



Kein Stolperstein vorhanden, hier nur der Leidensweg.
Geboren am: 21.06.1895
Geburtsort: Greiz | Vogtland
Ermordet am: 20.05.1940
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Max Pedull wurde am 21. Juni 1895 in Greiz im Vogtland in Thüringen geboren und evangelisch getauft.
Der Ledige wohnte später in Nürnberg in der Nadlergasse 10 und war Arbeiter.

Er hatte schon etliche Vorstrafen als ihn ein Gericht in Nürnberg am 22. Dezember 1937 wegen "widernatürlicher Unzucht" zu einem Jahr und neun Monaten Zuchthaushaft und zu drei Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn in das Zuchthaus Straubing in Bayern und von dort zur Schwerstarbeit im Moor am 26. Januar 1938 in das Strafgefangenenlager Esterwegen im Emsland.

Dort beschrieb man ihn wie folgt: 1,72 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, braune Augen und dunkles Haar. Auf seiner Karteikarte vermerkte man:
"Überhaft" für die Polizeibehörde Nürnberg. Und so entließ der Justizvollzug ihn nach voll verbüßter Strafe nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn über die Haftanstalt Lingen an der Ems am 22. September 1939 an die Kriminalpolizei Nürnberg/Fürth aus.

Am 7. November 1939 wurde sein Zugang im KZ Sachsenhausen, Block 10 registriert, wo ihm die SS die Häftlingsnummer 7.979 und später 7.379 gab.

Max Pedull wurde am 20. Mai 1940 um 13:30 Uhr im KZ Sachsenhausen, Häftlingsblock 35, im Alter von 44 Jahren ermordet.
Als angebliche Todesursache wurde im Sterberegister "Kreislaufschwäche" eingetragen.

Bild: 🔎 Sterbeurkunde, Standesamt Oranienburg
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover, Lothar Dönitz, Berlin 2024 überarbeitet.
Quellen:
  •  KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch der Gedenkstätte Sachsenhausen.
  •  International Center on Nazi Persecution (ehem. Internationaler Suchdienst Arolsen.) ⟩  Sterbeurkunde
  •  Karteikarte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Lager Esterwegen; dort ist aber nur "Unzucht" angegeben.