Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Paul-Wilhelm Fuchs

Rosa Winkel 34316

Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 15.01.1908
Geburtsort: Heidau | Ohlau (Schlesien)
Ermordet am: 14.03.1941
Beisetzungsort: ⟩  Begräbnisstätte und Erinnerungsort auf dem Friedhof Altglienicke

Ein Schriftzug auf der Glaswand der Erinnerungen erinnert an

Schriftzug Paul-Wilhelm Fuchs

Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Paul-Wilhelm Fuchs wurde am 15. Januar 1908 in Heidau im Kreis Ohlau in Schlesien geboren und evangelisch getauft.

Er war verheiratet, wohnte in Wohnwitz im Kreis Strehlen in Schlesien und arbeitete als Melker.

Er hatte bereits eine Gefängnisstrafe als Vorstrafe, als den 28-Jährigen am 9. April 1936 ein Gericht in Glatz in Schlesien wegen „widernatürlicher Unzucht“ und Betrugs zu einem Jahr, drei Monaten und einer Woche Gefängnishaft bestrafte. Hinzu kam einen Monat später noch eine Verurteilung durch ein Gericht in Brieg wegen Diebstahls von fünf Monaten Gefängnis, was dann eine Gesamtstrafe von einem Jahr und acht Monaten Gefängnis ergab, abzüglich von acht Wochen Untersuchungshaft.

Zur Strafverbüßung transportierte man ihn aus dem Gerichtsgefängnis Glatz zur Schwerstarbeit im Moor am 22. September 1936 in das Strafgefangenenlager Börgermoor im Emsland. Dort beschrieb man ihn wie folgt: 1,74 m groß, schwache Gestalt, rasiert, blaue Augen und dunkles Haar. Weiter ging es am 19. Januar 1937 in das Emslandlager Aschendorfer Moor. Rein rechnerisch sollte seine Strafverbüßung am 7. November 1937 enden.

Etwa im November 1940 transportierte man ihn aus nicht bekanntem Grund in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 34.316 erhielt. Mehrmals wurde er (u.a. 31.01.1941 - 06.02.1941, 20.02.1941 - ?) im Krankenrevier behandelt. Paul-Wilhelm Fuchs wurde am 14. März 1941 in der Isolierung des KZ Sachsenhausen im Alter von 33 Jahren ermordet. Angebliche Todesursache: "Versagen von Herz und Kreislauf"

Seine Leiche wurde am 20.03.1941 eingeäschert, die Urne mit der Nummer 1218 wurde am 26.08.1941 auf dem ⟩  Städt. Friedhof, Berlin-Altglienicke, Schönefelder Chaussse 100, im Urnen-Sammelgrab, Abteilung U1/U2 925 vergraben.
Karteikarte

Karteikarte
Bilder: 🔎 Karteikarten für die Erfassung von Kriegsopfern...

Autoren: Rainer Hoffschildt, ergänzt Lothar Dönitz (2022)
Quellen:
• KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch
• Arolsen Archives, Sterbebucheintragung des Konzentrationslagers Sachsenhausen  ⟩  Signatur 10010439
• Arolsen Archives, Karteikarten vom Amt für die Erfassung von Kriegsopfern..., ⟩  Signatur 23120001