Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Peter Joecken

Gedenkbuch Peter Jöcken Geboren am: 28.08.1887
Geburtsort: Anrath
Ermordet am: 06.03.1942
Verlegeort: ⟩ Krefeld, Königstraße 45
Initiator: Jürgen Wenke
Zum Lebensweg: Peter August Joecken wurde am 28. August 1887 in Anrath bei Krefeld geboren und katholisch getauft.1 Der Ledige wohnte später in Krefeld und war von Beruf Schmied.

Am 31. Januar 1939 nahm ihn die Polizei Köln wegen "widernatürlicher Unzucht" fest. Die erkennungsdienstliche Behandlung erfolgte am Tag darauf. Die Polizei vermerkte seine Anschrift in Krefeld in der Königsstraße, stellte fest, dass seine Eltern verstorben waren, er arisch und 1,70 m groß sei und nahmen ihm einige Fingerabdrücke ab. Er dürfte nun bald wegen homosexueller Handlungen zu etwa eineinhalb Jahren Strafhaft verurteilt worden sein und das auch nicht das erste Mal.

Am 19. Mai 1941 lieferte ihn der Justizvollzug nach dem Ende seiner Strafverbüßung der Polizei aus, die ihn in polizeiliche Vorbeugungshaft nahm. Ende Juni, Anfang Juli 1941 transportierte die Polizei ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als §175-"Vorbeugungshäftling" einstufte und ihn zur Nummer 38.203 machte. Er erkrankte und musste vom 1. August bis zum 18. September 1941 in das Häftlingskrankenrevier, wurde aber sonst in den Blöcken 36 und 14 untergebracht, wie die meisten Homosexuellen in Sachsenhausen. Bereits am 25. September 1941 ging er erneut dem Häftlingskrankenrevier zu. Peter Joecken überstand den Winter noch, verstarb dann aber am 6. März 1942 im Alter von 54 Jahren im KZ Sachsenhausen. Leider ist die Angabe auf dem Gedenkbuch fehlerhaft.

Ausführlicher: ⟩   Wir erinnern an Peter Jöcken2
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover.Ich danke Jürgen Wenke (Rosa-Strippe e.V. Bochum) für weitere Informationen.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Totenbuch
2 Jürgen Wenke; ⟩  Rosa Strippe e.V. Bochum