Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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August Hauck |
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Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 24.08.1906 |
Geburtsort: | Böhl | Ludwigshafen (Pfalz) | |
Ermordet am: | 05.03.1942 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
August Hauck wurde am 24. August 1906 in Böhl bei Ludwigshafen in der Pfalz geboren und evangelisch getauft.1
Der Ledige wohnte auch später in Böhl in der Schulstraße 16, wo auch seine Schwester wohnte, und war von Beruf Fabrikarbeiter.
Das Landgericht Frankenthal in der Pfalz verurteilte ihn am 8. Februar 1940 nach §175 unter Anrechnung von zwei Monaten und drei Wochen Untersuchungshaft auf die Strafhaft zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Er hatte eine Gefängnisstrafe als Vorstrafe, wohl aus dem Jahr 1936. Seinerzeit war er zwei Monate vorzeitig auf Bewährung entlassen worden. Die musste er nun auch noch verbüßen. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zunächst in die Strafanstalt Diez und von dort zur Schwerstarbeit am 30. Mai 1940 in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager I, in Dieburg bei Darmstadt in Hessen. Dort beschrieb man ihn wie folgt: 1,74 m groß, kräftige Gestalt, rasiert, helle Augen und mittelblondes Haar. Von dort überführte man ihn bereits am 2. Juni 1940 in das Außenlager Schlitz in Nordhessen. Nach voll verbüßter Strafe entließ der Justizvollzug ihn nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn am 18. Juli 1941 der Polizei aus, die ihn in das Polizeigefängnis Darmstadt überstellte. Etwa im November 1941 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo er die Häftlingsnummer 40.498 erhielt. Im Außenlager Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen wurden zwischen Juli und September 1942 gezielt etwa 180 bis 200 homosexuelle Häftlinge umgebracht.2 August Hauck verstarb am 5. März 1942 im Alter von 35 Jahren im Außenlager Klinker des KZ Sachsenhausen. Sein Grab befindet sich in der Kriegsgräberstätte in Güterfelde bei Potsdam. |
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem
Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Totenbuch 2 Joachim Müller in: Joachim Müller, Andreas Sternweiler, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 216 ff. Video von der Gedenkveranstaltung am 10.09.2017 am Gedenkort Klinkerwerk. |