Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Arthur Hoffmann



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 24.02.1898
Geburtsort: Költschen | Neumark
Ermordet am: 18.02.1943
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Arthur Hoffmann wurde am 24. Februar 1898 in Költschen bei Oststernberg in Brandenburg geboren und evangelisch getauft.1 Der Ledige wohnte später in Berlin in der Rathenower Straße 7 und war von Beruf kaufmännischer Angestellter.

Das Landgericht Berlin verurteilte ihn am 14. November 1941 wegen "widernatürlicher Unzucht" nach §175 und §175a, Ziffer 3, unter Anrechnung der Untersuchungshaft auf die Strafhaft zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr. Ab Anfang Dezember 1941 verbüßte er seine Haft im Strafgefängnis Berlin-Tegel. Noch verbüßter Strafe entließ der Justizvollzug ihn nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn am 29. August 1942 an die Kriminalpolizei Berlin aus.

Auf Befehl der Kriminalpolizei transportierte man ihn am 1. Oktober 1942 in das KZ Buchenwald in Thüringen, wo die SS ihn als §175-Häftling einstufte und er die Häftlingsnummer 8.633 erhielt. Wie sehr viele Homosexuellen in Buchenwald stufte die SS ihn auch als "K-Häftling" ein, d.h. er kam in die Strafkompanie und musste Schwerstarbeit im Steinbruch leisten.

Bereits am 24. Oktober 1942 überführte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn ebenfalls als Homosexuellen einstufte und er die Häftlingsnummer 51.549 erhielt. Arthur Hoffmann verstarb am 18. Februar 1943 um 22.00 Uhr im Alter von 44 Jahren fünf Tage vor seinem 45. Geburtstag angeblich an doppelseitiger Lungenentzündung im KZ Sachsenhausen.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Wolfgang Röll aus der Gedenkstätte Buchenwald für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Buchenwald. Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen forschte, für zusätzliche Informationen. Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch