Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Albert Peter Mathias Mertes



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 17.03.1891
Geburtsort: Köln
Ermordet am: 20.02.1942
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Albert Peter Mathias Mertes wurde am 17. März 1891 in Köln als Sohn eines vermögenden und einflussreichen Hutfabrikanten geboren und katholisch getauft.1 Sein Vater war ebenfalls homosexuell veranlagt, wurde deshalb auch mehrmals verhaftet, aber nie verurteilt. Mertes wohnte auch später in Köln und war von Beruf ebenfalls Fabrikant. Seine Ehe wurde geschieden.

Er wurde 1934 und 1940 wegen Vergehens nach §175 zu Haftstrafen verurteilt. Am 3. Juli 1941 beschloss die Polizei seine "Vorbeugungshaft". Bald darauf transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als "§175-Berufsverbrecher" einstufte und er die Häftlingsnummer 39.066 erhielt. Am 20. November 1941 befand er sich im Häftlingskrankenrevier in Sachsenhausen. Albert Peter Mertes wurde am 20. Februar 1942 im Alter von 50 Jahren im KZ Sachsenhausen ermordet. Seine Überreste wurden im Mausoleum der Familie in ⟩ Bad Breisig beigesetzt.2
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (März 2018). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Totenbuch
2 Erwin in het Panhuis, Anders als die Anderen, Schwule und Lesben in Köln und Umgebung 1895-1918, Köln 2006, S. 170.
   Centrum Schwule Geschichte (Hrsg.), Himmel und Hölle, 100 Jahre schwul in Köln, Ausstellungskatalog Köln 2002, S. 13.
   Bernd-Ulrich Hergemöller (Hrsg.), Mann für Mann, Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum,
   Berlin 2010, S. 817 f.