Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Benno Faerber



Homosexueller Jude!
Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 26.09.1869
Geburtsort: Loslau | Oberschlesien
Ermordet am: 28.05.1942
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Benno Faerber wurde am 26. September 1869 in Loslau in Oberschlesien, heute Wodzisław in Polen, geboren.1

Ein in Gericht in Berlin verurteilte ihn nach §175. Eine Strafakte zu Benno Faerber hat sich m.W. im Berliner Landesarchiv, wo sich die Akten der NS-Generalstaatswaltschaft Berlin befinden, nicht überliefert.

Hinweise zur Strafverfolgung von Benno Faerber finden sich in zwei Ermittlungs- und Strafverfahren gegen jugendliche Pfadfinder sowie im Register der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Berlin.
Laut Register der Staatsanwaltschaft (1 Ju KLs 287/37) wurde Benno Faerber wegen homosexueller und pädosexueller Kontakte am 25.2.1938 nach §§ 175, 176 I 3 StGB zu einer Gesamtstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der erlittenen U-Haft und zu 5 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Im Register für Gnadensachen (1 Ju Gns 61/39) wurde vermerkt, dass am 14.3.1939 ein Gnadengesuch auf vorzeitige Entlassung auf Bewährung vom Gericht abgelehnt wurde.

Wie aus den erwähnten zwei Ermittlungs- und Strafverfahren gegen jugendliche Pfadfinder, die ihm Kontakt zu Jungen vermittelt hatten, hervorgeht, befand sich Benno Faerber offenbar seit November 1937 in Gestapo-Haft, welcher dann die U-Haft folgte.

Nach Ermittlungsnotizen der Gestapo und der in einer Strafverfahrensakte befindlichen Abschrift eines Verhörs von Benno Faerber lebte er seit 1919 als selbständiger Kaufmann in Berlin, ab 1929 in Königsberg, wo er ein Textilgeschäft gehabt haben soll.
1933 war er wieder in Berlin und nunmehr Privatier, d.h. er lebte von seinem Vermögen. Bis zur Verhaftung 1937 wohnte er in Berlin-Halensee, Paulsborner Strasse 11.
Wahrscheinlich entließ man ihn 1940 aus der Haft.

Benno Faerber wurde am 28. Mai 1942 als Nichthäftling im Alter von 72 Jahren im KZ Sachsenhausen ermordet.

Er gehörte er zu der Gruppe der Juden die nach dem Brandanschlag auf die NS-Ausstellung "Das Sowjetparadies" im KZ Sachsenhausen ermordet wurden. ⟩ Siehe Fussnoten/Anmerkungen.

Aus der ⟩  Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer Yad Vashem ¦ Shoah Opfernamen:
»Benno Faerber wurde im Jahr 1869 in Loslau, Polen geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Berlin, Deutsches Reich. Während des Krieges war er in Sachsenhausen, Deutsches Reich. Benno wurde in der Schoah ermordet.«
Aus dem ⟩  Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945:
Faerber, Benno
geboren am 26. September 1869 in Loslau (poln. Wodzisław Slaski) / Rybnik / Schlesien
wohnhaft in Berlin (Charlottenburg)
Inhaftierung:
27./28.05.1942, Sachsenhausen, Konzentrationslager
Deportation: ab Berlin
Todesdatum: 28. Mai 1942
Todesort: Sachsenhausen, Konzentrationslager
Gedenkbuch Yad Vashem




















 🔎 Gedenkbuch Berlins Benno Faerber.
Autoren: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017), Andreas Pretzel, Berlin (2024), Lothar Dönitz.
Recherchen in der Datenbank Yad Vashem und im Gedenkbuch des Bundesarchivs: Lothar Dönitz, Berlin 2018.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch
2 Siehe auch:⟩ Fußnoten/Anmerkungen
   Gedenkbuch Benno Faerber in der Zentralen Datenbank von ⟩  Yad Vashem ¦ Shoah Opfernamen