Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Ernst Pingel |
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Kein Stolperstein vorhanden, hier nur der Leidensweg. |
Geboren am: | 19.08.1920 |
Geburtsort: | Danzig | |
Ermordet am: | 15.08.1942 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Ernst Pingel wurde am 19. August 1920 in Danzig geboren und katholisch getauft. Der Ledige wohnte später in Berlin-Moabit, Sickingenstraße 39
1und war von Beruf Arbeiter.
Vermutlich verurteilte ihn 1941 ein Amtsgericht in Berlin wegen homosexueller Handlungen zu einer Haftstrafe. Etwa Anfang August 1942 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als Homosexuellen einstufte und er die Häftlingsnummer 45.914 erhielt. Der Zeitpunkt seines Zugangs im KZ Sachsenhausen war denkbar ungünstig. Im Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen wurden zwischen Juli und September 1942 gezielt etwa 180 bis 200 homosexuelle Häftlinge umgebracht.2 Ernst Pingel wurde am 15. August 1942 im Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen von der SS ermordet. Er wäre vier Tage später 22 Jahre alt geworden. Als angebliche Todesursache wurde Todesursache Herz- und Kreislaufschwäche angegeben.3 |
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Autor: Rainer Hoffschildt (Hannover). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem
Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke Andreas Sternweiler, Berlin, für Informationen. Ich danke Andreas Pretzel, Berlin,
für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin.
Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch 2 Vgl. Müller, Joachim, Unnatürliche Todesfälle, in: Müller, Joachim, Sternweiler, Andreas, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 216-263. Video von der Gedenkveranstaltung am 10.09.2017 am Gedenkort Klinkerwerk. 3 Archiv der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen; Standesamt Oranienburg, Nr. 2348/1942 (VII), Bl. 403 |