Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Erich Rabe



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 05.10.1909
Geburtsort: Wesermünde-Lehe
Ermordet am: 21.01.1940
Beisetzungsort: Krematorium Baumschulenweg, Kiefholzstraße, Sammelgrab 5/678
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Erich Rabe wurde am 5. Oktober 1909 in Wesermünde-Lehe, geboren und katholisch getauft. 1935 arbeitete er als Kellner in Berlin.

Am 22. November 1935 verurteilte man den 26-Jährigen wegen "widernatürlicher Unzucht" zu einem Jahr Gefängnis. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn am 27. März 1936 in das Strafgefängnis Wolfenbüttel. Vorübergehend überführte man ihn im April 1936 noch nach Hamburg. In Wolfenbüttel entließ man ihn nach voll verbüßter Strafe am 22. November 1936 in die Freiheit. Nicht selten war mit einer Verurteilung auch ein sozialer Abstieg verbunden.

Vermutlich verurteilt man ihn dann nochmals und er musste erneut eine Strafe verbüßen. Denn am 22. Juni 1938 transportiert man ihn in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 5.431 erhielt, in die Kategorie "arbeitsscheuer Asozialer" eingestuft und im Block 14 untergebracht wurde. In diesem Block brachte man auch viele andere Homosexuelle unter.

Am 21. Januar 1940 um 13:30 Uhr verstarb Erich Rabe im KZ Sachsenhausen im Alter von 30 Jahren an "Körperschwäche", also an den Strapazen der Haft und Zwangsarbeit und der Unterversorgung im KZ.2

Seine Leiche wurde im Krematorium Berlin Baumschulenweg, eingeäschert und im Sammelgrab 5/678 beigesetzt.3
Karteikarte

Karteikarte
Bilder: 🔎 Karteikarten für die Erfassung von Kriegsopfern...
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover, Lothar Dönitz, Berlin, August 2022
Quellen:
• KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩  Totenbuch
Fußnoten:
1 Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Wolfenbüttel, Häftlingsbücher des Gefängnis Wolfenbüttel, Signatur: 43 A Neu Fb. 3 Buch 4, Häftlingsnummer 6155.
2 Arolsen Archive: Sterbebucheintragungen über verstorbene Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen ⟩  Signatur 10010439
3 Arolsen Archive: Karteikarten vom Amt für die Erfassung von Kriegsopfern, Berlin Signatur 23120001