Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Ernst Richter |
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Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 13.06.1878 |
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Ermordet am: | 23.01.1943 | |
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Zum Lebensweg: |
Ernst Richter wurde am 13. Juni 1878 geboren.1
Ein Gericht hatte ihn als "gefährlichen Gewohnheitsverbrecher" zur zeitlich unbefristeten Sicherungsverwahrung verurteilt, nachdem er seine Strafe verbüßt hätte. Das Gericht wollte ihn also für alle Zeiten aus dem "deutschen Volkskörper" ausscheiden. Reichsjustizministers Otto Thierack hatte im September 1942 mit dem SS- und Polizeichef Heinrich Himmler vereinbart, dass Sicherungsverwahrte und zu langen Haftstrafen Verurteilte "durch einen Einsatz dort, wo sie zugrunde gingen, vernichtet werden."2 Ende 1942 und Anfang 1943 wurde die Masse der Sicherungsverwahrten vom Justizvollzug der Polizei ausgeliefert und in ein KZ transportiert, so auch Ernst Richter. Ihn transportierte man etwa im Dezember 1942 in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo ihn die SS als §175-Häftling und Sicherungsverwahrten einstufte und er die Häftlingsnummer 54.301 erhielt. Sicherungsverwahrte belastete die SS in den KZ mit schwerstmöglicher Arbeit; die meisten starben recht schnell. Ernst Richter starb am 23. Januar 1943 im Alter von 64 Jahren den von der Justiz gewünschten Tod. |
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (März 2018).
Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen forschte, für Informationen.
Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Ich danke dem Historiker Andreas Sternweiler, Berlin, für Informationen.
Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch 2 Weinkauff, Hermann, die Deutsche Justiz und der Nationalsozialismus, in: Die Deutsche Justiz und der Nationalsozialismus, Teil 1, Stuttgart 1968, S. 154, zitiert nach Karl-Leo Terhorst, Polizeiliche planmäßige Überwachung und polizeiliche Vorbeugungshaft im Dritten Reich, Heidelberg 1985, S. 168. |