Der Gesprächskreis Homosexualität
der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer
des Nationalsozialismus.
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus
Gedenkbuch
für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück
Friedrich Füller
Kein Stolperstein vorhanden.
Er war das dritte Kind und der einzige Sohn der Eheleute Friedrich Ernst Füller und Agnes Ernestine, geb. Orth. Er hatte 6 Schwestern, von denen eine im Alter von 9 Monaten noch vor seiner Geburt starb. Seine zweitjüngste Schwester war meine Großmutter, die Mutter meiner Mutter.
Als er etwa 7 Jahre alt war zog die Familie nach Siegburg im Rheinland. Sein Vater war dort Postsekretär, später Oberpostsekretär. Fritz war evangelisch, lernte den Beruf des Konditors. Im 1. Weltkrieg war Fritz Soldat, anschließend lebte er wieder in Köln.
🔎 Friedrich Füller genannt Fritz, 20 Jahre alt
Zwei seiner Schwestern starben 1918 ("Spanische Grippe") und 1933, seine Eltern 1939 und (vermutlich) 1941, also vor seiner Ermordung.
In Grevens ⟩ Adressbuch 1941/42 für Köln ist Fritz gelistet: Füller, Fritz Konditor Deutz, ⟩ Benjaminstraße 17
Etwa im August 1942 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als §175-"Berufsverbrecher" einstufte und er im August die Häftlingsnummer 47.113 erhielt. Am 15.01.1943 wurde er dort ermordet.
* Köln 07.12.1885
~ Köln. Militärgemeinde 07.01.1886, evangelisch
† KZ Sachsenhausen 15.01.1943, Ermordung
Ausfühlicher: Cornelia Lewerentz: In unserer Familie wurde nie von ihm berichtet, er wurde "totgeschwiegen". ⟩ Für Fritz (Friedrich Füller) (pdf).
Quellen:
- KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Totenbuch
- Sonderstandesamt Arolsen, Abteilung Sachsenhausen, Nr. 1486/1954 (IV), Bl. 1486
- Private Dokumente Cornelia Lewerentz