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»RosaWinkelGedenkbuch« Paul, Otto, Bruno Schmidt |
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![]() Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 16.08.1906 |
Geburtsort: | Rixdorf | seit 1920 Berlin-Neukölln | |
Ermordet am: | 19.10.1942 | |
Letzter Wohnort: | Berlin N 65, Otawistraße 17 | |
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Otto Schmidt wurde am 16. August 1906 in Rixdorf (b. Berlin) als Sohn von Karl August und Auguste Bertha Therese
Schmidt geboren. Am 26. September 1930 heiratet er Liesbeth Martha Stille. Die Ehe wurde am 26. Oktober 1940
rechtskräftig geschieden.
Er war bereits als Jugendlicher ein Dieb, Erpresser von Homosexuellen und Zuhälter. Seit 1921 wurde er wiederholt straffällig und verurteilt. ... Vom 8. Juni 1935 bis zum 3. Mai 1936 befand er sich in Gestapo-Schutzhaft, die er teilweise auch im 〉 KZ Lichtenburg-Prettin verbrachte. Etwa 100 Homosexuelle soll er verraten haben, darunter auch den "Tennisbaron" 〉 Gottfried von Cramm, den Rekordläufer 〉 Otto Peltzer und fälschlich den Oberbefehlshaber des Heeres 〉 Werner von Fritsch, was 1938 zu dessen "freiwilligen" Abdankung politisch genutzt wurde. In Wirklichkeit war ein anderer von Fritsch sein Partner gewesen. Am 4. Mai 1936 überführte man ihn in die Untersuchungshaft in die Haftanstalt Berlin-Moabit. Am 25. Juni 1937 war seine Hauptverhandlung vor dem Landgericht Berlin. Das Gericht verurteilte ihn wegen "widernatürlicher Unzucht" nach §175 in neun Fällen und wegen Erpressung in 14 Fällen zu einer drastischen Gefängnisstrafe von sieben Jahren und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für zehn Jahre. Vermutlich wurde er am 22. November 1939 in das KZ Sachsenhausen deportiert worden sein, als "Rosa-Winkel-Häftling" erhielt er die Häftlingsnummer 4.986 und vermutlich später nochmals, als er die neue Häftlingsnummer 13.514. Wurde Otto Schmidt am 19. Oktober 1942 im Alter von 36 Jahren im Außenlager Klinkerwerk ein Opfer
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover, Dezember 2017; Ergänzt, überarbeitet Lothar Dönitz, Berlin, 2025
Quellen: • Paul Otto Bruno Schmidt, Berlin, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1908: 〉 ancestry.de • Paul Otto Bruno Schmidt, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936: 〉 ancestry.de • Arolsen Archives, Veränderungsmeldungen der einzelnen Kommandos des Strafgefangenenlagers Papenburg sowie Unterlagen derselben, 1936 - 1944 (Signatur 8140600) 〉 DocID 129584665 • KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch • Arolsen Archives, Namenlisten über Häftlinge, die im KL Sachsenhausen verstorben sind 〉 DocID 4135905 • Arolsen Archives, Namenlisten über Häftlinge, die im KL Sachsenhausen verstorben sind, auf Befehl erhängt. (Signatur 100104141) 〉 DocID 4135957 • Arolsen Archives, Namenlisten über Häftlinge, die im KL Sachsenhausen verstorben sind, auf Befehl erhängt. (Signatur 8151900002) 〉 DocID 129816065 • Müller, Joachim, Unnatürliche Todesfälle, in: Müller, Joachim, Sternweiler, Andreas, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 216 ff. • Büge, Emil: Massenmord auf dem Klinker in: 1470 KZ-Geheimnisse, Heimliche Aufzeichnungen aus der Politischen Abteilung des KZ Sachsenhausen Dezember 1939 bis April 1943, Seite 190, 362 Metropol Verlag Berlin, 2010 • Otto Schmidt (Kleinkrimineller) 〉 Wikipedia • Siehe auch Werner Freiherr von Fritsch 〉 rosa-winkel.de • Bernd-Ulrich Hergemöller (Hrsg.), Mann für Mann, Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum, Berlin 2010. • Sterbeerstbuch, Sonderstandeamt Arolsen, Abteilung Sachenhausen, Nr. 896/1953 (III), Bl. 0896 |