Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

»RosaWinkelGedenkbuch«

Karl Ewald Oskar Weinreich



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 02.09.1906
Geburtsort: Kiel
Ermordet am: 07.07.1942
Letzter Wohnort: Rickling, Krs. Seegeberg; ehem. Ostpreussen
Initiator:  
Zum Lebensweg: Karl Ewald Oskar Weinreich wurde am 2. September 1906 in Kiel in Schleswig-Holstein geboren und evangelisch getauft. Der Ledige wohnte später an mehreren Orten und war von Beruf landwirtschaftlicher Arbeiter. Seine letzte Arbeitsstelle war in Kloddram bei Hagenow in Mecklenburg. Als letzten Wohnort gab er aber später "Rickling, Kreis Seegeberg in Ostpreußen" an.

Im Januar1940 nahm man ihn in Hamburg in Untersuchungshaft. Im selben Jahr verurteilten ihn Gerichte in Wittenburg in Mecklenburg und Neumünster in Schleswig-Holstein dreimal wegen Diebstahls und Diebstahls und Arbeitsvertragsbruchs zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr und drei Monaten Gefängnishaft. Er hatte dann vier Gefängnisstrafen als Vorstrafen. Aus dem Untersuchungsgefängnis Hamburg überführte man ihn zur Strafverbüßung am 25. Juli 1940 in das Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel. Hier beschrieb man ihn wie folgt: 1,62 m groß, mittlere Gestalt, rasiert, braune Augen und dunkelblondes Haar. Nach voll verbüßter Strafe entließ man ihn anscheinend am 9. Juli 1941 aus der Haft. Vielleicht wurde er nun noch wegen homosexueller Handlungen verurteilt.

Anfang 1942 deportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen, wo ihn die SS als "§175-Häftling" einstufte und er als "Rosa-Winkel-Häftling" die Häftlingsnummer 41.682 erhielt. Karl Ewald Oskar wurde am 7. Juli 1942 im Alter von 35 Jahren im Außenlager Klinkerwerk ein Opfer
⟩  der Mordaktion an Männer mit dem Rosa-Winkel.


Bild: 🔎 Sterbeurkunde Standesamt Oranienburg,
Todesursache: "Herz- und Kreislaufschwäche"
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover, März 2018; Ergänzt, überarbeitet Lothar Dönitz, Berlin, 2025.
Quellen:
• KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩  Internet-Totenbuch
• Arolsen Archives, Sterbebucheintragungen über verstorbene Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen ⟩  DocID 4128018