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»RosaWinkelGedenkbuch« Wenzel Lischka |
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Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 27.09.1901 |
| Geburtsort: | Luschitz | heute Lužice Gemeinde im Okres Most in Tschechien. | |
| Ermordet am: | 24.11.1942 | |
| Letzter Wohnort: | 〉 Žižkovo nám., Žatec, Tschechien histor. Saaz, Loretto-Platz 3/12 | |
| Initiator: | ||
| Zum Lebensweg: |
Wenzel Lischka wurde am 27. September 1901 in Luschitz, heute 〉 Lužice
im Kreis Bilin im Nordwesten Böhmens in Tschechien geboren und katholisch getauft. Der Ledige wohnte später in Saaz in Böhmen in Tschechien und war von Beruf
Angestellter, wohl Diener.
Das Landgericht Brüx in Nordböhmen in Tschechien verurteilte ihn am 4. Juni 1940 nach §175a, Ziffer 3, zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und drei Monaten und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für zwei Jahre. Er hatte elf Vorstrafen. Außerdem stufte man ihn als "Kriegstäter" ein. Diese Täter verwahrte man zwar weiterhin in Haft, ihre eigentliche Strafe sollten sie aber erst nach Kriegsende verbüßen. Die Haft sollte unter erschwerten Bedingungen erfolgen, z.B. in den Emslandlagern. Dies sollte wehrfähige Männer davor abschrecken, sich durch eine Straftat dem gefährlichen Dienst an der Front zu entziehen. Für die Straftäter wurde die Haft dadurch unabsehbar lang. Zur Strafverbüßung überführte man ihn am 28. August 1940 aus dem Gerichtsgefängnis Brüx in das weit entfernte Zuchthaus Lingen an der Ems, nahe der Strafgefangenenlager im Emsland. Die Kriegstäter-Eigenschaft wurde später aber widerrufen und so wurde sein neues Strafende zum 4. März 1941 berechnet und er am Tag darauf der Polizei ausgeliefert. Vorgemerkt war für ihn die "polizeiliche Vorbeugungshaft" und auf Befehl der Gestapo Karlsbad in Tschechien überführte man ihn in das Polizeigefängnis Karlsbad. Etwa im August 1942 deportierte man ihn in das 〉 KZ Buchenwald in Thüringen, wo er als "Rosa-Winkel-Häftling" die Häftlingsnummer 2.017 erhielt. Bereits im September 1942 ging es weiter in das 〉 AL Groß-Rosen (Wikipedia) in Schlesien und bald darauf, vermutlich im Oktober 1942, in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 50.427 erhielt. Wenzel Lischka wurde am 24. November 1942 im Alter von 41 Jahren im Außenlager Klinkerwerk ein Opfer
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover. Ergänzt, überarbeitet Lothar Dönitz, Berlin, 2025.
Quellen: • KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch • Arolsen Archives, Inhaftierungsdokumente Konzentrationslager Buchenwald 〉 Akte von LISCHKA, WENZEL, geboren am 27.09.1901, Signatur 01010503 001.302.164, 175'er Häftling # 2017 • Arolsen Archives, KZ Buchenwald 12.05.1942 Nachtrag Veränderungsmeldung NeuZugang am 11.05.1942 〉 DocID 5280893 • Arolsen Archives, Auszüge aus Gefangenenbüchern des Polizeigefängnisses Leipzig Aufbewahrungsort: Sächsisches Staatsarchiv Leipzig 〉 DocID 10004804 • Arolsen Archives, Karteikarte Amt für die Erfassung der Kriegsopfer Berlin 〉 DocID 130538958 • Müller, Joachim, Unnatürliche Todesfälle, in: Müller, Joachim, Sternweiler, Andreas, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 216 ff. • Büge, Emil: Massenmord auf dem Klinker in: 1470 KZ-Geheimnisse, Heimliche Aufzeichnungen aus der Politischen Abteilung des KZ Sachsenhausen Dezember 1939 bis April 1943, Seite 149 ff., Metropol Verlag Berlin, 2010 • Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep 947 Lin II Nr. 15400. |
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