Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Hans-Karl Heinrich Fröhlich |
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Häftlingsnummer 2525 KZ Ravensbrück | Männerlager Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 03.10.1911 |
Geburtsort: | Lübeck | |
Ermordet am: | 07.08.1942 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Hans-Karl Heinrich Fröhlich wurde am 3. Oktober 1911 in Lübeck in Schleswig-Holstein als Sohn eines Arbeiters
geboren und evangelisch getauft.
Er wohnte auch später in Lübeck, in der Hüxstraße 118, war seit 1931 verheiratet, hatte drei Kinder und war von Beruf Arbeiter. Am 21. März 1938 verurteilte ein Gericht in Lübeck den 26-Jährigen wegen "gewerbsmäßiger Unzucht mit Männern", also als Strichjunge, nach §175a, Ziffer 4, und wegen Kuppelei und Erpressung zu drastischen vier Jahren Zuchthaushaft und zu vier Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn in die Haftanstalt Lingen an der Ems und von dort Emsland. Dort beschrieb man ihn wie folgt: 1,89 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, blaue Augen und blondes Haar. Weiter verlegte man ihn am 30. September 1939 in das 〉 Emslandlager Brual-Rhede und am 19. September 1940 in das 〉 Strafgefangenenlager Börgermoor. Von dort überführte man ihn am 25. Januar 1941 in das Zuchthaus Kassel-Wehlheiden, wo er am Tag darauf eintraf. Nach voll verbüßter Strafe entließ der Justizvollzug ihn nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn am 14. Mai 1941 der Polizei aus, die ihn für die Kriminalpolizei Kiel in Vorbeugungshaft nahm. In welches KZ er nun zunächst kam ist nicht bekannt. Im Juli oder Anfang August 1942 transportierte man ihn in das Männerlager des KZ Ravensbrück, wo die SS ihn als Berufsverbrecher einstufte und er die Häftlingsnummer 2.525 erhielt. Im KZ Ravensbrück erschoss die SS Hans-Karl Fröhlich am 7. August 1942 im Alter von 30 Jahren. Seinen Leichnam bestattete man Ende des Monats auf einem Friedhof in Lübeck. |
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Autor: Rainer Hoffschildt (Hannover); Lothar Dönitz (Berlin, 2020).
Quellen: Karteikarte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Karton 438, 468. Karteikarten im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen. Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 251 Wehlheiden, Nr. 2895. |