Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Hans Machill



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 14.12.1890
Geburtsort: Berlin
Ermordet am: 11.12.1942
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Hans Machill wurde am 14. Dezember 1890 in Berlin geboren und evangelisch getauft.1 Der Ledige wohnte auch später in Berlin n 31, in der Brunnenstraße und war von Beruf Musiker.

Vom 13. bis zum 15. September 1941 befand er sich im Polizeigefängnis Berlin und danach in Untersuchungshaft. Das Landgericht 5 in Berlin verurteilte ihn am 14. Oktober 1941 nach §175 unter Anrechnung der Untersuchungshaft auf die Strafhaft zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn in die Gefängnisse Berlin-Lichtenberg und Berlin-Tegel.

Nach voll verbüßter Strafe entließ der Justizvollzug ihn nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn am 17. September 1942 der Polizei aus, die ihn in das Polizeigefängnis Berlin überführte. Dort erlitt er wohl einen Leistenbruch rechts oder der Arzt stellte fest, dass er zuvor einen Leistenbruch gehabt hatte und außerdem stellte der Arzt am 19. September 1942 fest, dass er für die Lagerhaft und leichte Arbeit geeignet sei.

Bald darauf transportierte ihn die Polizei in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo er die Häftlingsnummer 51.191 erhielt. Man verlegte ihn in das Außenlager Klinkerwerk. Hans Machill verstarb am 11. Dezember 1942 im Alter von 51 Jahren im Außenlager Klinkerwerk. Drei Tage später wäre er 52 Jahre alt geworden. Die Todesursache ist nicht bekannt.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Andreas Sternweiler, Berlin, für Informationen. Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen vom Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch