Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Dr. jur. Hans Louis Eduard Meyer

Gedenkbuch Dr. jur.Hans Meyer Geboren am: 04.12.1894
Geburtsort: Hamburg
Ermordet am: 14.10.1940
Verlegeort: ⟩ 20146 Hamburg, Binderstraße 13
Initiator: keine Angaben!
Zum Lebensweg: Hans Meyer wurde am 4. Dezember 1894 in Hamburg geboren.1

Zu Beginn seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahr 1915 hatte er einen Freund und langjährigen Lebensgefährten, den Schriftleiter Dr. Fritz Körner (*1888, †1932), kennengelernt. Nach seiner Promotion im Jahr 1919 vermittelte ihm dieser einen Posten als Berichterstatter bei den Altonaer Nachrichten. Nach dem Tod Dr. Körners im Jahr 1932 suchte Meyer nach einem neuen Partner.

Sein Schicksal:
  • 28. Januar bis 2. Februar 1937 KZ Fuhlsbüttel, Juni 1937 AG Hamburg 18 Monate Gefängnis wegen fortgesetzten Vergehens nach §175 RStGB. - Überdies wurde ihm der Doktortitel aberkannt.
  • Februar 1939 Opfer einer Anzeige vom ehemaligen Sexualpartner, Flucht nach Kehl am Rhein.
    Nach einem homosexuellen Kontakt im Bahnhof Kehl wurde er wieder Opfer einer Denunziation.
  • 9. März 1939 Verhaftung, Juli 1939 Amtsgericht Offenburg 8 Monate Gefängnis nach §§175 und 185 RStGB, Strafgefängnis Mannheim.
  • 13. Oktober 1939 Strafunterbrechung wegen Verfahrens in Hamburg,
  • 27. Oktober 1939 Gerichtsgefängnis Harburg, November 1939 AG Hamburg 1Jahr 4 Monate Gefängnis nach §185 RStGB unter Einbeziehung des Urteils vom AG Offenburg.
  • ab 15. Dezember 1939 Strafgefängnis Fuhlsbüttel.
  • 11. August 1940 Überstellung Kripo Hamburg.
  • 21. September 1940; Erstnachweis KZ Sachsenhausen.
  • 14. Oktober 1940 ermordet im KZ Sachsenhausen.
Auch der Verleger ⟩  Axel Cäsar Springer erinnert sich in seiner Schrift »An meine Kinder und Kindeskinder« an den langjährigen Betreuer des politischen Ressorts Dr. Hans E. Meyer.

Ausführlicher in der Biografie »Dr. jur. Hans Meyer - Journalist«2

Hören Sie auch auf www.hamburg.de - Bürgerthemen: den »Szenischen Rundgang - Verbotene Wege der Liebe« die Station 7: ⟩  Axel-Springer-Platz - Dauer: [00:03:37]

Foto: © „Hinnerk11/Wikipedia“ Quelle: Stolpersteine in Hamburg ⟩ www.stolpersteine-hamburg.de

Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch
2 Autoren: Bernhard Rosenkranz †, Ulf Bollmann, Gottfried Lorenz »Homosexuellen Verfolgung in Hamburg 1919 - 1969, Lambda Editions Verlags-, Druck- und Vertriebsges. mbH Hamburg, 2009, S. 52-54, S. 237