Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Hans Nagelstock |
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🔎 Fotos von der Stolpersteinverlegung am 29.09.2016 |
Geboren am: | 01.08.1906 |
Geburtsort: | Dresden | |
Ermordet am: | 16.02.1942 | |
Verlegeort: | 〉 01069 Dresden, Pillnitzer Straße 34 | |
Initiator: | Claus Dethleff, Gedenkbuch für Dresden e.V. | |
Zum Lebensweg: |
Hans Nagelstock wurde am 1. August 1906 in Dresden geboren. Da er jüdischer Abstammung war, zwangen ihm die Nazis den zweiten Vornamen "Israel" auf.
Der Ledige lebte auch später in Dresden, in der Pillnitzer Straße 60, und war als Kaufmann tätig.
Mitte Januar 1941 transportierte man den 34-Jährigen in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 35.056 erhielt und als "BV 175 J", also als homosexueller jüdischer "Berufsverbrecher", eingestuft wurde. "Berufsverbrecher" waren oft mehrfach nach §175 vorbestraft. Man brachte ihn im Block 36 unter, in dem viele Homosexuelle zusammengefasst worden waren. Vermutlich kam auch er, wie fast alle Homosexuellen in Sachsenhausen, in die Strafkompanie, in der die Häftlinge mit besonders schwerer Arbeit belastet wurden. Anfang August 1941 erkrankte er und Anfang November 1941 musste er erneut in das Krankenrevier. Hans Nagelstock verstarb am 16. Februar 1942 im KZ Sachsenhausen im Alter von 35 Jahren angeblich an "Allgemeininfektion", tatsächlich aber doch wohl an den Strapazen der Haft und Zwangsarbeit und der chronischen Unterversorgung im KZ. Bei der Stolpersteinverlegung am 21. September 2016 war auch der Rabbi der Dresdner Synagoge zugegen, der ein Gebet sprach. Aus der 〉 Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer Yad Vashem ¦ Shoah Opfernamen: Hans Nagelstock wurde im Jahr 1906 in Dresden, Deutsches Reich geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Dresden, Deutsches Reich. Während des Krieges war er in Sachsenhausen, Deutsches Reich. Hans wurde in der Schoah ermordet. Aus dem 〉 Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945: Nagelstock, Hans 🔎 Gedenkbuch Hans Nagelstock. |
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Autoren: Andreas Sternweiler in »Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen« S. 20, 177; Bilder: Claus Dethleff, Dresden
Recherchen in der Datenbank Yad Vashem und im Gedenkbuch des Bundesarchivs: Lothar Dönitz, Berlin 2018. Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch |