Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Hans Rüster |
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Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 07.10.1895 |
Geburtsort: | Berlin | |
Ermordet am: | 18.12.1942 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Hans Rüster wurde am 7. Oktober 1895 in Berlin geboren.1 Der Ledige wohnte auch später in Berlin, in der Stendaler Straße, und
war von Beruf kaufmännischer Angestellter.
Das Landgericht 9 in Berlin verurteilte den 40-Jährigen am 22. Juni 1936 nach §175 zu einer geringen Gefängnisstrafe von vier Monaten. Vom 11. bis zum 12. Februar 1941 befand er sich im Polizeigefängnis Berlin und danach in Untersuchungshaft im Gefängnis Berlin Lehrter Straße. Erneut verurteilte ihn das Landgericht 9 in Berlin wegen homosexueller Handlungen rund fünf Jahre später am 30. Mai 1941, nun aber als Rückfalltäter unter Anrechnung der Untersuchungshaft auf die Strafhaft zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zunächst in das Gefängnis Berlin-Tegel und dann in das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee. Zwei Gnadenanträge seiner Mutter wurden nicht befürwortet. Nach voll verbüßter Strafe entließ ihn der Justizvollzug nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn am 30. August 1942 an die Polizei Berlin aus. Etwa Mitte November 1942 transportierte ihn die Polizei in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 52.383 erhielt. Hans Rüster verstarb am 18. Dezember 1942 im Alter von 47 Jahren im Außenlager Klinker des KZ Sachsenhausen. Die Todesursache ist nicht bekannt. | |
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017).
Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin.
Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch |