Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Hans Karl Max Ludwig Wilhelm Stoppel



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 01.10.1889
Geburtsort: Wismar
Ermordet am: 08.07.1941
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Hans Karl Max Ludwig Wilhelm Stoppel wurde am 1. Oktober 1889 in der Seestadt Wismar in Mecklenburg geboren und evangelisch getauft.1 Er wohnte später in Berlin C 2, Artilleriestraße 9, war nicht verheiratet und von Beruf Angestellter.

Am 24. Januar 1941 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als "§175-Berufsverbrecher" einstufte und er die Häftlingsnummer 35.266 erhielt. Dort ist er wahrscheinlich erkrankt, denn Hans Stoppel kam 51-jährig im Rahmen der sogenannten "Aktion 14f13" im Juni 1941 auf einen "Transport S". Der Transport umfasste 269 von Ärzten ausgewählte Häftlinge, meist Kranke und nicht mehr Arbeitsfähige. Sie wurden mit Lastwagen in die Euthanasie-Tötungsanstalt Sonnenstein bei Pirna in Sachsen transportiert und dort in der Gaskammer mit Kohlenmonoxid erstickt. Daraus folgt, dass die folgenden Angaben zu seinem Tod gefälscht sind, um die Morde zu verdecken. Angeblich starb er am 8. Juli 1941 an einer Allgemeininfektion beim Grundleiden Furunkulose und Zellgewebsentzündung. Die tatsächliche Ursache seiner Erkrankung dürfte hingegen die hohe Belastung durch die Haft und Zwangsarbeit und die schlechte Versorgung im KZ Sachsenhausen gewesen sein, die ihn schließlich nach Sonnenstein in den Gastod führten.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Fred Brade, Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke dem Historiker Andreas Sternweiler, Berlin, für Informationen.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch
  Sterbezweitbuch, Standesamt Oranienburg 1941 II.