Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Helmut Strietzel |
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Kein Stolperstein vorhanden. Homosexueller Jude. Häftlingsnummer 38052 im KZ Sachsenhausen |
Geboren am: | 27.10.1909 |
Geburtsort: | Breslau | |
Ermordet am: | 19.09.1941 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Helmuth Strietzel wurde am 27. Oktober 1909 in Breslau geboren. Da die Nazis ihn als Juden einstuften, zwangen sie ihm
den zweiten Vornamen „Israel“ auf. Er war später Arbeiter und lebte vermutlich in Berlin.
Was wissen wir von ihm? Der Polizei sei er seit 1930 als Strichjunge bekannt gewesen. Als solcher transportierte ihn die Polizei am 24. Mai 1936 in das KZ Lichtenburg in Prettin, wo man ihn erst am 5. September 1936 entließ. Dreimal nahm die Polizei ihn fest wegen des Verdachts, unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben. Am 27. Januar 1939 transportierte ihn die Polizei in das Polizeigefängnis Berlin. Am 20. Mai 1939 verurteilte ihn das Amtsgericht 603 in Berlin nach §175 zu einem Jahr Gefängnis, abzüglich der Untersuchungshaft. Zur Strafverbüßung überführte man ihn in das Gefängnis Berlin-Tegel. Angeblich entließ man ihn am 20. Februar 1940 aus der Haft. Etwa im Juni 1941 transportierte ihn die Polizei in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als homosexuellen Juden einstufte und ihn zur Nummer 38.052 machte. Dort erkrankte er und musste am 19. Juni 1941 in das Häftlingskrankenrevier. Von Sachsenhausen verlegte man ihn in das 〉 KZ Groß-Rosen in Niederschlesien. Helmuth Strietzel vwurde am 19. September 1941 im KZ Groß-Rosen im Alter von 31 Jahren ermordet.1 Aus dem Bundesarchiv: Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 〉 Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945: »Strietzel, Helmut |
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover, 2017,
Recherchen im Gedenkbuch des Bundesarchivs, im Verstorbenen Register Gross-Rosen, Lothar Dönitz, Berlin 2020.
Fußnoten: 1 Gross-Rosen in Rogoźnica: 〉 Verstorbenen Register. Bücher des Sterbebuch-Standesamt Gross-Rosen vom August 1940 bis 01.10.1942. |