Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Heinz Vogel

Rosa Winkel 40130 für Heinrich Vogel

Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 01.10.1920
Geburtsort: Mannheim
Ermordet am: 15.07.1942
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Der Dreher Heinz Vogel wurde am 1. Oktober 1920 in Mannheim geboren und evangelisch.

Anscheinend betätigte sich der 17-Jährige in Berlin als Strichjunge, denn deswegen musste er dort am 8. und 30. März 1938 zu Gerichtsverhandlungen und wurde schließlich am 1. April 1938 nach §175a, Ziffer 4, zu 6 Monaten Gefängnishaft verurteilt. Die Strafe setzte das Gericht allerdings zur Bewährung aus. Die Bewährungszeit betrug 5 Jahre.

Am 8. April 1938 wurde er aus der Haft in die "Fürsorgeerziehung" entlassen. Häufig waren Strichjungen nicht homosexuell, wurden aber trotzdem Opfer des §175. Meist betrieben sie ihr Gewerbe aus sozialer Not. Sein letzter Wohnort soll in Berlin-Kreuzberg, Stallschreiberstraße 40 gewesen sein.
Offenbar verstieß er gegen Bewährungsauflagen. Im November 1941 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo er die Häftlingsnummer 40.130 erhielt.

Heinz Vogel wurde am 15. Juni 1942 im Alter von 21 Jahren im KZ Sachsenhausen ermordet. Angeblich starb er an "Herz- und Kreislaufschwäche".2
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Überarbeitet Lothar Dönitz (2022)
Quellen:
1⟩ KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Totenbuch
2⟩ Arolsen Archives Signatur 10010439