Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Johann, Baptist Ballensiefen

Rosa Winkel 34103 für Johann Ballensiefen

Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 27.05.1870
Geburtsort: ⟩  Siegburg-Dreesch
Ermordet am: 29.11.1940
Beisetzungsort: ⟩  Begräbnisstätte und Erinnerungsort auf dem Friedhof Altglienicke

Ein Schriftzug auf der Glaswand der Erinnerungen erinnert an

Schriftzug Johann Ballensiefen

Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Der Lebensweg von Johann, Baptist Ballensiefen ist im Wesentlichen unbekannt.
Aus dem Stadtarchiv Siegburg und dem Arsolen Archiv erfahren wir:

Johann, Baptist Ballensiefen wird am 27. Mai 1870 auf dem Driesch als Sohn des Dachdeckers Jacob Ballensiefen und der Mutter Anna Maria geb. Kraft geboren. Er zieht nach Niederschlesien, ist in der Gemeinde Hausdorf-Neurode ansässig. Zweimal ist er laut Geburtsurkunde verheiratet. Die zweite Ehe wird 1931 in Walditz bei Neurode geschlossen.

Sein letzter Wohnort war in Hausdorf-Neurode, Hauptstraße 63, heute Jugów in der Wojewodschaft Niederschlesien.

Am 09.11.1940 wurde er aus bisher unbekannten Gründen in das KZ Sachsenhausen verbracht. Dort erhielt der die Häftlingsnummer 34103 und wurde in die Häftlingskategorie "Berufsverbrecher, BV/175" eingeordnet. Mehr wissen wir zurzeit nicht.

Das Standesamt Oranienburg beurkundet am 30. November 1940 Ballensiefens Tod, der tags zuvor um 4 Uhr in der Frühe eintrat. Seine Ermordung wurde verschleiert, angeblich verstarb er an einer Herdlungenentzündung und aktue Herzschwäche. Als Beruf wird Friseur und seine Religion evangelisch angegeben.

Seine Leiche wurde am 03.12.1940 eingeäschert, die Urne mit der Nummer 786 wurde auf dem ⟩  Städt. Friedhof, Berlin-Altglienicke, Schönefelder Chaussse 100, im Urnen-Sammelgrab, Abteilung U1/U2 Grabstelle 586 vergraben.

Quellen:
• KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩  Internet-Totenbuch
• Arolsen Archives, Sterbebucheintragungen über verstorbene Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen ⟩  Signatur 10010439
• Arolsen Archives, Listenmaterial Sachsenhausen Arbeitskopien Ordner 41 ⟩  Signatur 11381000045
• Arolsen Archives, Namenliste ..., die auf dem Friedhof Berlin-Altglienicke ... beerdigt wurden, 02.04.40-25.06.41, Nachkriegsaufstellung, Seite 16 #78852525 ⟩  Signatur 672600
• Emil Büge: »1470 KZ-Geheimnisse«, Heimliche Aufzeichnungen aus der Politischen Abteilung des KZ Sachsenhausen Dezember 1939 bis April 1943, Überlebenszeugnisse; Metropol Verlag, Berlin 2010, ISBN: 979-386331-001-1, Seite 176