Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Johann Friedrich Kukuk |
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Häftlingsnummer 1478 KZ Ravensbrück | Männerlager Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 17.06.1891 |
Geburtsort: | Bromberg | Bremerhaven | |
Ermordet am: | 25.05.1942 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Johann Friedrich Kukuk wurde am 17. Juni 1891 in Bromberg geboren. Der gottgläubige Bau- und Landarbeiter war
geschieden und hatte zwei eheliche Kinder und ein nichteheliches Kind. Er wohnte zuletzt in
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Leipzig, Hirzelstraße 25
1932/1933 war er in der Kommunistischen Partei aktiv gewesen. Offenbar als §175-Opfer und wegen seiner politischen Ausrichtung transportierte man den 41-Jährigen nach seiner Strafhaft am 15. Juni 1933 in das 〉 KZ Sachsenburg in Sachsen. Vermutlich 1934 entließ man ihn hier wieder aus der Schutzhaft. Am 25. Oktober 1938 wurde er wiederum verhaftet und wenige Monate später zu einer drastischen Zuchthausstrafe von drei Jahren und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für ebenfalls drei Jahre verurteilt. Laut Akte wurde ihm ein Sittlichkeitsverbrechen, nämlich Verkehr mit einem jugendlichen Mädchen, vorgeworfen. Die Strafe verbüßte er zuletzt bis zum 13. Dezember 1941 im 〉 Zuchthaus Siegburg bei Bonn. An diesem Tag hatte die Kriminalpolizei Leipzig auch seine KZ-Haft angeordnet. Am 5. Februar 1942 transportierte ihn die Polizei in das 〉 KZ Buchenwald, wo die SS ihn als §175-Häftling einstufte, er die Häftlingsnummer 4.806 erhielt und man ihn in Block 10 unterbrachte. Es ist doch sehr verwunderlich, dass er als Homosexueller eingestuft wurde; aber es ist nicht zu klären, welche Angaben fehlerhaft sind oder ob die Einstufung eine bewusste Schikane war. Am 14. März 1942 überführte man ihn vom KZ Buchenwald in das Männerlager des Ravensbrück, wo er die Häftlingsnummer 1.478 erhielt. Johann Kukuk wurde am 25. Mai 1942 im KZ Ravensbrück | Männerlager im Alter von 50 Jahren ermordet. |
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Autor:
r> Rainer Hoffschildt (Hannover). Ich danke Wolfgang Röll aus der Gedenkstätte Buchenwald für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Buchenwald. Ich danke dem Historiker Bernhard Strebel, Hannover, für zusätzliche Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Ravensbrück; Lothar Dönitz (Berlin, 2020). Quellen: Karteikarten im 〉 Aroslen Archives International Center on Nazi Persecution (ehem. Internationaler Suchdienst Arolsen.) |