Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Josef Pachner |
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Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 05.05.1881 |
Geburtsort: | St. Florian | Linz, Oberösterreich | |
Ermordet am: | 12.04.1940 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Josef Pachner wurde am 5. Mai 1881 in St. Florian bei Linz in Oberösterreich geboren und katholisch getauft.1 Der Ledige wohnte
später im Stiftskapitular in Sankt Florian und war von Beruf Pfarrer.
Nach einer anonymen Denunziation verhaftete ihn die Gestapo am 7. Dezember 1938. Er hatte einvernehmlich mit einem 17-jährigen Jugendlichen gegenseitig onaniert und gestand. Ein Gericht verurteilte ihn am 15. Juni 1938 wegen dieser "Wiederholungstat" an Jugendlichen nach §129Ib, der in Österreich Homosexuelle kriminalisierte, zu neun Monaten schweren Kerker. Nach verbüßter Strafe entließ der Justizvollzug ihn nicht mehr in die Freiheit, sondern lieferte ihn der Polizei aus. Am 19. Februar 1940 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo ihn die SS als §175-Häftling einstufte und er die Häftlingsnummer 20.201 erhielt. Josef Pachner verstarb am 12. April 1940 im Alter von 58 Jahren im KZ Sachsenhausen angeblich um 1:00 Uhr an Kreislaufschwäche durch Schwellungen an beiden Beinen. |
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (März 2018).
Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Ich danke Albert Knoll, Gedenkstätte Dachau, für Informationen aus seiner Forschung in Österreich, Brief vom 10.10.2004.
Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch |