Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Johannes Max Rudolph |
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Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 15.10.1919 |
Geburtsort: | Heiersdorf | heute Burgstädt | |
Ermordet am: | Unbekannt | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Johannes Max Rudolph wurde am 15. Oktober 1919 in Heiersdorf, heute Burgstädt, in Sachsen als Sohn des Brunnenbauers Paul Max und seiner Frau
Olga Helene Rudolph geboren.1
Im Zweiten Weltkrieg zog man ihn zur Wehrmacht ein. Ein Wehrmachtsgericht verurteilte 1942 den etwa 22-Jährigen vermutlich in Berlin wegen homosexueller Handlungen. Am 12. August 1943 transportierte ihn die Polizei in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als Homosexuellen einstufte und er die Häftlingsnummer 68.893 erhielt. Wie fast alle Homosexuellen wurde er gezwungen, in der 〉 Strafkompanie Schuhläufer in täglichen 40-Kilometermärschen Schuhwerk für die Wehrmacht zu testen. Am 13. Februar 1945 befand er sich im Arbeitslager Heinkel des KZ Sachsenhausen, in dem Flugzeuge erstellt wurden. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Wahrscheinlich ist er dann aber doch noch in den Wirren der letzten Kriegstage umgekommen, als die sonst üblichen Todesmeldungen an die Geburtsstandesämter nicht mehr erfolgten, denn bis Mitte 2009 war im Standesamt Burgstädt sein Tod nicht gemeldet. |
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem
Archiv der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weeten, für zusätzliche Informationen
vom Standesamt Burgstädt. Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin.
Fußnoten: KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Totenbuch |