Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Kurt Felix Demmel



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 30.08.1914
Geburtsort: Frankenberg | Chemnitz
Ermordet am: 13.10.1941
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Kurt Felix Demmel wurde am 30. August 1914 in Frankenberg bei Chemnitz in Sachsen geboren und evangelisch getauft.1 Der Ledige wohnte auch später an seinem Geburtsort in der ⟩ Freiberger Straße 62, wie auch seine Mutter, und war von Beruf landwirtschaftlicher Arbeiter.

Das Landgericht Chemnitz in Sachsen verurteilte ihn am 4. Januar 1940 nach §175 unter Anrechnung von sieben Tagen Untersuchungshaft auf die Strafhaft zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und vier Monaten. Zur Strafverbüßung überführte man ihn zunächst in das Gefängnis Bautzen in Sachsen und von dort zur Schwerstarbeit am 29. Februar 1940 in das ⟩  Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II, in Oberroden bei Darmstadt in Hessen. Hier beschrieb man ihn wie folgt: 1,70 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, graue Augen und blondes Haar.

Nach voll verbüßter Strafe entließ der Justizvollzug ihn nicht mehr in die Freiheit, sondern lieferte ihn am 16. März 1941 der Polizei aus, die ihn in das Polizeigefängnis Chemnitz überstellte. Bald darauf transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo ihn die SS als §175-Häftling einstufte und er die Häftlingsnummer 37.613 erhielt.
Vom 15. August bis zum 13. Oktober 1941 befand er sich im Häftlingskrankenbau.
Kurt Demmel wurde am 10 Februar 1942 im Alter von 27 Jahren im KZ Sachsenhausen ermordet. In seiner Sterbeurkunde wurde als Todesursache wurde »Herzschwäche« eingetragen.2
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Ich danke dem Historiker Andreas Sternweiler, Berlin, für Informationen.
Fußnoten:
1  KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Totenbuch
   Karteikarte im Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten.
2  Sterbeurkunde ⟩  im Aroslen Archives International Center on Nazi Persecution (ehem. Internationaler Suchdienst Arolsen.)