Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Karl Jacobs |
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Geboren am: | 09.08.1907 | |
Geburtsort: | Berlin | |
Ermordet am: | 19.04.1940 | |
Verlegeort: | 〉 10243 Berlin-Friedrichshain, Krautstraße 29 | |
Initiator: | Leider keine Angaben! | |
Zum Lebensweg: |
Karl Jacobs wurde am 9. August 1907 in Berlin geboren und katholisch getauft.1 Der Ledige wohnte auch später in Berlin-Friedrichshain in der
Krautstraße 23 und war von Beruf Arbeiter.
Die Gestapo Berlin verhaftete ihn im Januar 1936 wegen homosexueller Kontakte zu Jugendlichen. Ein Gericht in Berlin verurteilte ihn deshalb zu einer Haftstrafe von zehn Monaten. 1938 wurde nochmals eine Akte zu ihm für ein Landgericht in Berlin angelegt. Die Staatsanwaltschaft erhob nun den Vorwurf des homosexuellen pädophilen Verstoßes nach §176. Vermutlich wurde er erneut verurteilt, nach welcher Rechtnorm ist aber nicht bekannt. Auf Befehl der Kriminalpolizei transportiert ihn die Polizei am 3. April 1940 in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo ihn die SS als §175-"Berufsverbrecher" einstufte, im Häftlingsblock 35 unterbrachte und er die Häftlingsnummer 18.097 erhielt. Karl Jacobs verstarb 16 Tage später am 19. April 1940 um 16.30 Uhr im Alter von 32 Jahren im KZ Sachsenhausen angeblich an Herzschwäche beim Grundleiden Lungenentzündung. Zur Erinnerung, zu seinem Andenken und zur Mahnung vor dem Unrecht setzte man ihm vor seinem früheren Wohnort einen Stolperstein. | |
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover.
Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin.
Bild: © Lothar Dönitz; Berlin Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch Andreas Pretzel in: Jens Dobler, Von anderen Ufern, Geschichte der Berliner Lesben und Schwulen in Kreuzberg und Friedrichshain, Berlin 2003, S. 214. |