Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Karl Rothschild



Häftlingsnummer 1645
KZ Ravensbrück | Männerlager
Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 20.09.1896
Geburtsort: ⟩  Freisenbruch | Essen
Ermordet am: 11.06.1942
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Karl Rothschild wurde am 20. September 1896 in Freisenbruch, heute ein Stadtteil von Essen, im Ruhrgebiet geboren und katholisch getauft. Er wohnte auch später in Essen und war Bergmann von Beruf. Seine kinderlose Ehe wurde geschieden. 1930 soll er auch ein halbes Jahr Mitglied in der Kommunistischen Partei Deutschlands gewesen sein.

Die Kriminalpolizei Essen verhaftete ihn am 16. Juli 1939 unter dem Verdacht, homosexuelle pädophile Handlungen begangen zu haben. Er hatte schon zahlreiche Vorstrafen wegen anderer Delikte. Offensichtlich wurde er nun zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Strafe verbüßte er bis zum 16. Januar 1942, da lieferte der Justizvollzug ihn der Kriminalpolizei Essen aus.

Die Polizei transportiert ihn am 26. Februar 1942 in das ⟩  KZ Buchenwald, wo die SS ihn als Homosexuellen einstufte und er die Häftlingsnummer 7.945 erhielt.
Fragebogen


Bild: 🔎 KZ Buchenwald - Häftl. Pers. Bogen; Häftl.Art: Homos;
Letzte Wohnung: ⟩  Essen, Heinrich-Sense-Weg 72
Von Buchenwald überführte man ihn bereits am 13. März 1942 mit wohl 36 weiteren §175-Opfern in das Männerlager des Ravensbrück in Brandenburg, wo er vermutlich die Häftlingsnummer 1.645 erhielt.

Karl Rothschild verstarb am 11. Juni 1942 im Alter von 45 Jahren im KZ Ravensbrück.
Autor: Rainer Hoffschildt (Hannover). Ich danke Wolfgang Röll aus der Gedenkstätte Buchenwald für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Buchenwald. Ich danke dem Historiker Bernhard Strebel, Hannover, für zusätzliche Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Ravensbrück; Lothar Dönitz (Berlin, 2020).
Quellen:
Karteikarten im ⟩  Aroslen Archives International Center on Nazi Persecution (ehem. Internationaler Suchdienst Arolsen.)