Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Osakr Georg Neveling von Schmeling |
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Geboren am: | 02.07.1880 | |
Geburtsort: | Groß Möllen | Köslin | |
Ermordet am: | 05.10.1941 | |
Verlegeort: | 〉 20359 Hamburg-St. Pauli, Simon-von-Utrecht-Straße 64 | |
Initiator: | Unbekannt ?? | |
Zum Lebensweg: |
Oskar Georg Neveling von Schmeling wurde am 2. Juli 1880 in Groß Möllen bei Köslin in Hinterpommern, heute Polen, geboren.Er war
Rittergutsbesitzer an seinem Geburtsort und betrieb nach einer Erbauszahlung in Köslin eine Fischräucherei.
Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Hamburg-Altona, wo er als Kaufmann, Kontorist und kaufmännischer Angestellter tätig war.
Er war verheiratet und aus der Ehe gingen neun Kinder hervor.
1934 erhielt er eine Gefängnisstrafe wegen Unterschlagung. Im Mai 1935 war er in Altona in ein Verfahren wegen "Vornahme unzüchtiger Handlungen" verwickelt und wurde im September 1935 vom Amtsgericht Altona wegen "Sittlichkeitsverbrechens" zu 1 Jahr und 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Am 2. März 1938 nahm man ihn in Hamburg wegen "widernatürlicher Unzucht" in Untersuchungshaft, entließ ihn aber Mitte April 1938, ... Doch vom 16. bis 23. Mai 1939 kam er wegen des Verdachts der "widernatürlichen Unzucht" in Haft im Polizeigefängnis Hamburg und danach in Untersuchungshaft. Am 4. Juli 1939 verurteilte den 59-Jährigen das Landgericht Hamburg nach §175 als Rückfalltäter zu drastischen 2 Jahren und 2 Monaten Gefängnis. Vier Tage später transportierte man ihn in das Strafgefängnis Wolfenbüttel und von dort weitere 10 Tage später in ein Strafgefangenenlager im Emsland. Es ist ganz außergewöhnlich, dass ein Mann in diesem hohen Alter noch in ein Emslandlager gebracht wurde. ... etwa im August 1941 transportierte ihn die Polizei in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 39.423 erhielt und ihn als homosexuellen "Berufsverbrecher" einstufte. Am 1. Oktober 1941 lieferte man ihn in das Krankenrevier ein. Oskar von Schmeling verstarb am 5. Oktober 1941 im KZ Sachsenhausen im Alter von 61 Jahren nach nur wenigen Wochen im KZ. 2002 hob der Deutsche Bundestag pauschal alle NS-Verurteilungen nach §175 in der NS-Fassung von 1935 auf. Rückblickend war er also jahrelang zu Unrecht in Haft gewesen. Ausführlicher: Wir erinnern an Oskar Georg Neveling von Schmeling (pdf) |
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Foto: © „Hinnerk11/Wikipedia“ - Quelle: Rainer Hoffschildt, Hannover (April 2015), Alexander Wäldner B.A., M.A., B.A. |