Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Paul Maier



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 15.04.1899
Geburtsort: Traunstein | Oberbayern
Ermordet am: 13.10.1940
Beisetzungsort: ⟩  Begräbnisstätte und Erinnerungsort auf dem Friedhof Altglienicke

Ein Schriftzug auf der Glaswand der Erinnerungen erinnert an

Schriftzug Paul Maier

Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Paul Maier wurde am 15. April 1899 in Traunstein in Oberbayern geboren und katholisch getauft. Der Ledige wohnte später in Berlin-Wittenau, Interessentenweg 10. Er nannte sich auch Harry Texter oder Textor und arbeitete als Artist und Journalist.

Am 15. August 1937 nahm man ihn in der Haftanstalt Berlin-Plötzensee in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht 603 in Berlin verurteilte ihn am 16. Juli 1938 wegen "widernatürlicher Unzucht" nach §175 zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr. Nach verbüßter Strafe entließ der Justizvollzug ihn nicht in die Freiheit, sondern nahm ihn in "Überhaft" wegen eines Verfahrens wegen fortgesetzten Betrugs, das anscheinend zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren und 11 Monaten führte.

Am 4. September 1940 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als §175-"Berufsverbrecher" einstufte und er die Häftlingsnummer 32.791 erhielt. Paul Maier ist am 13. Oktober 1940 um 16:00 Uhr im Alter von 41 Jahren im KZ Sachsenhausen gestorben. Todesursache: "Mastdarmkrebs"
Seine Leiche wurde eingeäschert, die Urne mit der Nummer 580 wurde auf dem ⟩  Städt. Friedhof, Berlin-Altglienicke, Schönefelder Chaussse 100, im Urnen-Sammelgrab, Abteilung U1/U2 Grabstelle 488 vergraben.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017), Lothar Dönitz April 2022.
Fußnoten:
 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch
 Arolsen Archives, Sterbebucheintragungen über verstorbene Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen ⟩  Signatur 10010439
 Arolsen Archives, Namensliste der ... die auf dem Friedhof Berlin-Altglienicke (Johannisthal) beerdigt wurden, 02.04.40-25.06.41, Nachkriegsaufstellung ⟩  Signatur 6726000
 Arolsen Archives,Listenmaterial Sachsenhausen Arbeitskopien Ordner 41 ⟩  Signatur 6726000