Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Rudolf Finke



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 06.12.1911
Geburtsort: Rixdorf | b. Berlin
Ermordet am: 11.04.1943
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Rudolf Finke wurde am 6. Dezember 1911 in Rixdorf bei Berlin geboren.1 Wahrscheinlich wohnte er auch später in Berlin und war von Beruf Schweißer.

Das Landgericht Berlin verurteilte ihn am 3. April 1937 unter Anrechnung der Untersuchungshaft auf die Strafhaft zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für fünf Jahre. Am 24 Oktober 1939 entließ man ihn aus der Haft. Er dürfte dann aber nochmals straffällig geworden sein.

Im Frühjahr 1941 transportierte ihn die Polizei in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo ihn die SS als Homosexuellen einstufte und er die Häftlingsnummer 36.556 erhielt. Von dort überführte man ihn am 29. Juni 1941 in das KZ Natzweiler im Elsass im besetzten Teil Frankreichs, wo die SS ihn als §175-"Berufsverbrecher" einstufte und er die Häftlingsnummer 338 erhielt. Von dort ging es am 26. November 1942 wieder zurück in das KZ Sachsenhausen, wo er nun die Häftlingsnummer 52.933 erhielt. Rudolf Finke verstarb am 11. April 1943 im Alter von 31 Jahren im KZ Sachsenhausen.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen forschte, für Informationen. Ich danke Mathias Strohbach für zusätzliche Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Natzweiler. Ich danke Jean-Luc Schwab, Petit-Landau, Frankreich, für zusätzliche Informationen über das KZ Natzweiler.
Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin. Karteikarten im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch