Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Wilhelm Karl Gottfried Bierschenk |
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Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 01.07.1910 |
Geburtsort: | Hamburg | |
Ermordet am: | 21.04.1944 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Wilhelm Karl Gottfried Bierschenk wurde am 1. Juli 1910 in Hamburg als Sohn eines Kaufmanns geboren und evangelisch getauft.1
Der Ledige war von Beruf kaufmännischer Angestellter, wohnte aber später als SS-Mann in Dachau.
Ein Gericht in München verurteilt den 29-Jährigen am 8. Februar 1940 wegen Vergehen nach §175 zu einer drastischen Haftstrafe von fünf Jahren. Rein rechnerisch sollte seine Strafverbüßung erst im Februar 1945 enden. Aus der Untersuchung-Haftanstalt Hamburg-Stadt lieferte man ihn am 15. Mai 1942 in die Haftanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel ein. Hier setzte man ihn wohl als Kalfaktor, also Hilfskraft, ein. Doch am 22. Dezember 1942 überstellte man ihn von Hamburg in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 54.683 erhielt. Am 19. Dezember 1943 schrieb er noch in einem Brief an seinen Vater, dass es ihm gut gehe und dass er zu Weihnachten und Neujahr in Gedanken bei der Familie sein werde. Derzeit befand er sich im Block 4 im KZ Sachsenhausen. Wilhelm Bierschenk verstarb am 21. April 1944 um 1:45 Uhr im Alter von 33 Jahren im Häftlingskrankenrevier des KZ Sachsenhausen. Erfolglos stellte sein Vater, der der Auffassung war, sein Sohn sei aus politischen Gründen im KZ umgekommen und dem das Urteil nicht bekannt war, 1949 beim Sonderhilfs-Ausschuss für den Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein den Antrag auf Anerkennung als Vater eines politisch Verfolgten und auf Wiedergutmachung. |
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (März 2018).
Ich danke Ulf Bollmann, Staatsarchiv Hamburg, für Informationen.
Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Totenbuch Kreisarchiv Stormarn B 2 OdN-Akten (Wiedergutmachungs-Akte). |