Der Gesprächskreis Homosexualität

der Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg
war Initiator der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.

Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
den homosexuellen Opfern
des Nationalsozialismus

Gedenktafel für die Homosexuellen Opfer - KZ Sachsenhausen

Gedenkbuch

für die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück

Wilhelm Mahr



Kein Stolperstein vorhanden.
Geboren am: 08.07.1913
Geburtsort: Essen
Ermordet am: 09.05.1940
Verlegeort:  
Initiator:  
Zum Lebensweg: Wilhelm Mahr wurde am 8. Juli 1913 in Essen geboren und katholisch getauft.1 Der Ledige wohnte später in Berlin und war von Beruf Melker.

Am 7. Mai 1940 transportierte man ihn in das KZ Sachsenhausen bei Berlin, wo die SS ihn als §175-Häftling einstufte und er die Häftlingsnummer 19.620 erhielt. Er wurde im Block 65 unterbracht.
Wilhelm Mahr erhängte sich zwei Tage später am 9. Mai 1940, im Alter von 26 Jahren im Häftlingsblock 35, mit einem ledernen Leibriemen in sitzender Stellung an einem unteren Fensterkreuz. Die Todesursache wurde in der Sterbeurkunde des Standesamtes Oranienburg als "Freitod durch Erhängen" deklariert.2 Als letzten Wohnort wurde Berlin, Dragonerstraße 35 (Seit 1951: ⟩  Max-Beer-Straße) angegeben.

Er tat dies gemeinsamer mit dem §175-Häftling ⟩ Richard Krämer. Krämer war auch erst kurz zuvor am 04.05.1940 in das KZ Sachsenhausen gekommen. Auch er erhängte sich mit einem Hosenträger an der Dusche in sitzender Stellung. Offenbar waren sie befreundet.
Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover (Dezember 2017). Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen aus dem Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin.
Fußnoten:
1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch
2 Kopie der Sterbeurkunde im ⟩ Aroslen Archives International Center on Nazi Persecution (ehem. Internationaler Suchdienst Arolsen.)