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»RosaWinkelGedenkbuch« Ewald, Josef Schuster |
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Geboren am: | 06.03.1912 |
Geburtsort: | Schoppinitz | Kattowitz | |
Ermordet am: | 01.05.1942 | |
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Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Ewald Josef Schuster wurde am 6. März 1912 in Schoppinitz bei Kattowitz in Schlesien geboren und katholisch getauft.
Der Ledige wohnte auch später in Schoppinitz und arbeitete als Fleischer. Zuletzt war er SS-Mann der Nachrichtenabteilung bei der Waffen-SS in Norwegen. Die SS hatte ihre eigene Gerichtsbarkeit. Auf Erlaß des Führers zur Reinhaltung von SS und Polizei vom 15. November 1941 wurde für AngehÖrige der SS die Todesstrafe eingeführt. In einem Feldurteil des SS- und Polizeigerichts IX in Oslo in Norwegen verurteilte man ihn nach §175a, Ziffer 3 am 28. Februar 1941 zu drastischen drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaushaft, abzüglich von zwei Monaten Untersuchungshaft und Freiheitsentziehung. Außerdem schloss ihn das Gericht aus der SS aus und stellte fest, dass er "wehrunwürdig" sei. Damit wurde die zivile Staatsanwaltschaft Kattowitz für seinen Strafvollzug zuständig. Der Mitangeklagte war ein 1922 geborener SS-Mann aus der gleichen Abteilung, der aber nur zu vier Wochen verschärften Arrest verurteilt wurde, der durch die Untersuchungshaft als abgegolten galt. Aus dem Wehrmachtsgefängnis Oslo transportierte man Schuster zunächst in das Zuchthaus Kattowitz und dann über die Haftanstalt Lingen an der Ems am 18. Dezember 1941 zur Schwerstarbeit im Moor in das Strafgefangenenlager Esterwegen im Emsland. Am 5. März 1942 überführte man ihn über das Polizeigefängnis Bremen zum Termin in das SS- und Polizeigefängnis in Berlin-Schöneberg. Weiter wurde auf seiner Karteikarte in Esterwegen noch folgendes vermerkt: "Nach Mitteilung des SS- und Polizeigericht III in Berlin-Schmargendorf … ist Schuster mit Urteil vom 25.3.1942 zum Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde am 1.5.1942 im KL. in Sachsenhausen vollstreckt." Ewald Schuster wurde 30 Jahre alt. Auch im Totenbuch der Gedenkstätte Sachsenhausen ist sein Tod vermerkt. Als "Nichthäftling" hat keine Häftlingsnummer erhalten.
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover, Lothar Dönitz, ergänzt August 2025
Quellen: • KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Totenbuch • Arolsen Archive: Sterbebucheintragungen über verstorbene Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen 〉 DocID 10010439 13 • Arolsen Archive: Karteikarten vom Amt für die Erfassung von Kriegsopfern, Berlin 〉 DocID 23120001 |